Alltagsanekdoten
veröffentlicht am 24.09.2010
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Unsere Marktfrau Lydia schenkt uns bei jedem Einkauf noch ein paar Limetten (oder so was Ähnliches).
In unsere Nachbarschaft (die übrigens total nett ist) heißt ein kleiner Junge Kasungu, was übersetzt Mischling bedeutet. Noch grüßt er uns mit Hannes, aber ich bin zuversichtlich, dass er auch unsere Namen in paar Wochen drauf hat.
Wir haben fließend Wasser -
also die Klospülung läuft quasi durchweg durch
der Wasserhahn vom Waschbecken funktioniert nicht und wird stattdessen über den Hebel vom Zulaufrohr gesteuert
der Wasserhahn vom Waschbecken tropft oder läuft
der Abfluss vom Waschbecken leckt
die Duscharmatur spritzt in alle Richtungen
Wer will mitwetten ob der nächste Klempnerbesuch Verbesserung oder Verschlimmerung bringt - viermal wurde sich schon versucht?
Auf meiner letzten Moto-Fahrt (Motorad-Taxi) war der Tachometer ausnahmsweise mal nicht defekt: Unsere Spitzengeschwindigkeit war 70 km/h.
Im Gebäude eines nahgelegendes Ministerium kriegt man für 1200 RWF (ca. 1,50 EUR) super lecker Mittagsbuffet.
In Kigali steigt unvermeidlich der Cola-, Pommes- und Bierkonsum an.
In unserem Office haben wir funktionierendes WLAN.
Wir hatten in den ersten zwei Wochen schon fünf Freiwillige aus Uganda und Tansania zu Besuch, plus einen Besucher aus Österreich.
Die ersten Bürokratie-Erfahrungen liegen bereits hinter uns: Aber das mit dem Volunteers-Visum wird schon noch klappen.
Meine Lieblingsantwort in Afrika heißt "morgen".
In der Einladung (E-Mail) von der deutschen Botschaft zum deutschen Gottesdienst werde ich mit "Liebe Deutsche" angesprochen.
Und ich hab mich schon als der weiße Besserwisser bewiesen: Um Strom zu sparen und die Räume noch etwas heller zu beleuchten, hatte ich einfach Energiesparlampen in die Fassungen gedreht – zu dumm dass man nur in 50% der Fälle ausrechend Spannung auf der Leitung hat, um diese zu entzünden.
Primus (das wohl bekannteste und beliebteste Bier hier) wird in 0,72 L-Flaschen verkauft.
Auf Kinyarwanda gibt es nicht das Wort "bitte". Ich glaube dafür ist die Hilfsbereitschaft einfach zu selbstverständlich, aber vielleicht gibt es auch eine andere Begründung.
Der Mangobaum im unserm Garten trägt schon zwei Mangos.
Unser Kinyarwanda-Kurs beginnt am Montag zusammen mit noch zwei anderen Freiwilligen von der Rheinlandpfälzischen-Ruandischen Partnerschaft.
Letztens habe ich den wohl umweltfreundlichsten Taxifahrer von Kigali erwischt, er hat nämlich bergab immer den Motor ausgeschaltet. Auf der Hälfte des Weges erklärte er mir dann aber, dass ich absteigen solle und schob die letzten 50 Meter sein Moto zur Tankstelle – war wohl doch kein so umweltbewusster Motofahrer.