Nature-Clubs: Jay war übers Wochenende zu Besuch. Er ist Schüler in Giseny
und hat vor in seiner Schule ein Environment Club zu gründen. Wir haben über die Eröffnungsfeier
gesprochen (die Dienstag hätte sein sollen) an der wir teilnehmen sollen, und mussten ihn auch leider
enttäuschen, dass ACNR leider keine Geldspenden tätigt (tätigen kann).
Religion: Na diesen Sonntag war ich leider immer noch nicht in einem Gottesdienst,
aber (falls wir nicht übers Wochenende weg fahren) werde ich nächsten Sonntag mit in den Gottesdienst
von Martins Chef gehen. Aber dennoch sieht und erlebt man hier viel Spiritualität verschiedener Religionen,
was ich total toll und spannend finde:
in vielen Stadtvierteln hört man oft den Muezzin rufen
im Restaurant hat letzten einer sein Tischgebet gesprochen
bei unserem muslimischen Sprachlehrer fällt die Gebetszeit direkt mit dem Unterrichtsende zusammen,
sodass er gleich bei uns im Haus betet
Im Radio hört man viele Gottesdienstübertragungen
Bei unserer benachbarten Baptistenkirche hört man öfters den Gospelchor am Wochenende
Unser Gast aus Gesendi sprach mit uns ein Tischgebet zum Essen
Und und und
Grundsätzlich habe ich hier auch das Gefühl, dass hier ein viel größerer Respekt gegenüber den Religionen
herrscht.
WG: In unserer WG war heute mal Hausputz angesagt, unglaublich langsam aber sicher
entwickelt sich mal ein Haushalt, und man kennt sein Haus nun endlich mal besser als vorher, und dass
trotz schon einem Monat hier wohnen.
Bierfest: 6.000 km reichen nicht aus vor deutschen Traditionen sicher zu sein.
Am Sonntag hat Mützig (ein sehr bekanntes Bier hier) sein alljährliches Bierfest veranstaltet, für
6.000,- RWF gab es frei Trinken und Essen, Schuttelbusse, Live- und DJ-Musik, Kellnerinnen in Dirndln
(naja jedenfalls so was ähnliches), Bretzeln und und und. Eine nette Gelegenheit mal wieder die andern
weltwärts-Freiwilligen aus Ruanda wiederzutreffen, und es war auch echt nett.
Aber der Heimweg war echt ein Abenteuer: Naja um 1:00 Uhr war die Veranstaltung zu Ende,
um 1:30 Uhr waren wir dann draußen vor dem Veranstaltungsgelände und alle Schuttelbusse waren weg. Man
erklärten uns, dass der angetrunkene Schlafende, der sich da am Bus abstützte, der Busfahrer wäre, was sich
aber zum Glück schnell als Scherz rausstellte. Dennoch kein Bus und keiner der uns mitnehmen konnte. 15 Minuten
Fußweg später, gab’s dann eine erfolglose zwanzigminütige Verhandlung mit ungezählten Taxifahren und wer sich
sonst noch so alles einmischte. Weiter zu Fuß die Straße entlang kam dann ein leerer Shuttelbus, dieser fuhr
zwar nicht bis in die Innenstadt aber zumindest zum Stadtrand. Es dauerte auch nicht lang, füllte sich der Bus
mit weiteren Gästen entwickelte sich schnell zum absoluten Partybus mit "Zehn nackte Friseusen" auf Kinyarwanda
(sehr frei übersetzt, weil verstanden habe ich nichts). Am Stadtrand gab’s dann noch mal fünfzehnminütige
Verhandlungen mit Motofahrern sodass wir glücklich um 3:00 Uhr zuhause waren - juhu!
Naja um mal auf ein ältere deutsche Mediendiskussionen anzuspielen: Das war also mein erste (und wahrscheinlich
vorerst letzte) Flatrate-Party.
Sprachkurs: Seit Donnerstag haben wir einen neuen Sprachlehrer. Er ist definitiv besser
und gleichzeitig günstiger als der alte. Wir sind dafür aber auch nur noch zu viert, da die drei Freiwilligen
aus anderen Organisationen nicht mehr mitmachen wollten.