Kurzberichte
veröffentlicht am 11.10.2010
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Nature-Clubs: Jay war übers Wochenende zu Besuch. Er ist Schüler in Giseny und hat vor in seiner Schule ein Environment Club zu gründen. Wir haben über die Eröffnungsfeier gesprochen (die Dienstag hätte sein sollen) an der wir teilnehmen sollen, und mussten ihn auch leider enttäuschen, dass ACNR leider keine Geldspenden tätigt (tätigen kann).



Religion: Na diesen Sonntag war ich leider immer noch nicht in einem Gottesdienst, aber (falls wir nicht übers Wochenende weg fahren) werde ich nächsten Sonntag mit in den Gottesdienst von Martins Chef gehen. Aber dennoch sieht und erlebt man hier viel Spiritualität verschiedener Religionen, was ich total toll und spannend finde:
  • in vielen Stadtvierteln hört man oft den Muezzin rufen
  • im Restaurant hat letzten einer sein Tischgebet gesprochen
  • bei unserem muslimischen Sprachlehrer fällt die Gebetszeit direkt mit dem Unterrichtsende zusammen, sodass er gleich bei uns im Haus betet
  • Im Radio hört man viele Gottesdienstübertragungen
  • Bei unserer benachbarten Baptistenkirche hört man öfters den Gospelchor am Wochenende
  • Unser Gast aus Gesendi sprach mit uns ein Tischgebet zum Essen
  • Und und und

  • Grundsätzlich habe ich hier auch das Gefühl, dass hier ein viel größerer Respekt gegenüber den Religionen herrscht.



    WG: In unserer WG war heute mal Hausputz angesagt, unglaublich langsam aber sicher entwickelt sich mal ein Haushalt, und man kennt sein Haus nun endlich mal besser als vorher, und dass trotz schon einem Monat hier wohnen.



    Bierfest: 6.000 km reichen nicht aus vor deutschen Traditionen sicher zu sein. Am Sonntag hat Mützig (ein sehr bekanntes Bier hier) sein alljährliches Bierfest veranstaltet, für 6.000,- RWF gab es frei Trinken und Essen, Schuttelbusse, Live- und DJ-Musik, Kellnerinnen in Dirndln (naja jedenfalls so was ähnliches), Bretzeln und und und. Eine nette Gelegenheit mal wieder die andern weltwärts-Freiwilligen aus Ruanda wiederzutreffen, und es war auch echt nett.

    Aber der Heimweg war echt ein Abenteuer: Naja um 1:00 Uhr war die Veranstaltung zu Ende, um 1:30 Uhr waren wir dann draußen vor dem Veranstaltungsgelände und alle Schuttelbusse waren weg. Man erklärten uns, dass der angetrunkene Schlafende, der sich da am Bus abstützte, der Busfahrer wäre, was sich aber zum Glück schnell als Scherz rausstellte. Dennoch kein Bus und keiner der uns mitnehmen konnte. 15 Minuten Fußweg später, gab’s dann eine erfolglose zwanzigminütige Verhandlung mit ungezählten Taxifahren und wer sich sonst noch so alles einmischte. Weiter zu Fuß die Straße entlang kam dann ein leerer Shuttelbus, dieser fuhr zwar nicht bis in die Innenstadt aber zumindest zum Stadtrand. Es dauerte auch nicht lang, füllte sich der Bus mit weiteren Gästen entwickelte sich schnell zum absoluten Partybus mit "Zehn nackte Friseusen" auf Kinyarwanda (sehr frei übersetzt, weil verstanden habe ich nichts). Am Stadtrand gab’s dann noch mal fünfzehnminütige Verhandlungen mit Motofahrern sodass wir glücklich um 3:00 Uhr zuhause waren - juhu!

    Naja um mal auf ein ältere deutsche Mediendiskussionen anzuspielen: Das war also mein erste (und wahrscheinlich vorerst letzte) Flatrate-Party.



    Sprachkurs: Seit Donnerstag haben wir einen neuen Sprachlehrer. Er ist definitiv besser und gleichzeitig günstiger als der alte. Wir sind dafür aber auch nur noch zu viert, da die drei Freiwilligen aus anderen Organisationen nicht mehr mitmachen wollten.