Kurzberichte veröffentlicht am 23.02.2011 | >> zurück |
Meine Eltern haben mich für zwei Wochen besucht. Vom 25 Januar bis zum 10 Februar konnte ich mal meinen Eltern Ruanda und mein Leben zeigen. Meine Mama hat Euch einen Bericht geschrieben, in dem ihr noch mal aus einer neuen Sicht Rwanda kennenlernen dürft - Vielen lieben Dank.
Das Kigali von Mzungus wimmelt war mir ja bekannt, aber vor einigen Wochen habe ich zwei sehr interessante Weiße in einer Bar getroffen: Der eine betreibt hier eine Edelsteinmiene und der Anderer war der Besitzer der Bar. Besonders faszinierend empfand ich ihr offenes Weltbild, unter Anderem wie (ich zitiere) schön, billig und gefährlich doch hier die Frauen seien. Ich musste mal dieses Forum nutzen, um mich über die Beiden auszukotzen.
Ich habe im letzten Kurzbericht von unserem Couchsurfer Sergey berichtet, dessen Fahrrad nach knappen 37.000 km, 31 Ländern und 20 Monaten kaputt ging. Nach dem er nun 10 Nächte bei uns seine Zwangspause machte, ging es mit dem neuen Ersatzteil was wir mit meinen Eltern einfliegen lassen haben sein Abenteuer weiter. Wir wünschen ihm alles Gute.
Im Zwischenseminar haben wir viel reflektiert sowie Pläne und Ideen für das zweite Halbjahr gemacht. Anschließend stand eigentlichen eine Zwischenevaluation mit unserem Mentor und unserem Chef. Leider war unser Chef letzte Woche krankheitsbedingt ausgefallen, und meine Vermutung hat sich bestätigt: Burn Out. Die Evaluation werden wir ohne unseren Mentor demnächst nachholen.
Im Anschluss meines Elternbesuches schloss sich unser Zwischenseminar in Huye (ehemals Butare) an. Unser Mentor Frank aus Deutschland, 4 Freiwillige von anderen Entsendeorganisationen, 12 aus unserer Ausreisegruppe und naja ich. Gemeinsam stellten wir unser Projekte und unser Leben vor, diskutierten über verschiedene Punkte (weltwärts-Rassismus, Glück und Zufriedenheit, eigenes Selbstverständnis, Doppelmoral, Genozid und vieles mehr), tauschten viele unserer Erfahrungen aus, reflektierten unser erstes Halbjahr, erörterten Probleme und entwickelten Pläne für unser zweites Halbjahr. Zum Ende unseres Seminars zogen wir für zwei Nächte in das ultraschön gelegene Hotel KCCEM am Eingang des Nebelwaldes Nyungwe um, in dem wir eine echt schöne Wanderung mit 4 Wasserfällen und Affen erleben durften.
Ja schon lustig, Till und ich sind nun die längsten Mitarbeiter von ACNR - ok abgesehen vom Fahrer und Serge unserem Chef und Direktor. Mado hat eine neue Arbeitsstelle bei REMA (Rwanda Environment Management Authority) - Gratulation. Neu dazugekommen ist im Januar Claudine, und im Februar zwei neue Praktikanten.
Volles Haus:... und voll ist noch kein Ausdruck. Vor und nach dem Zwischenseminar war unsere WG das ruandische Drehkreutz und Zwischencamp. Dazu kamen noch die Wahlen in Uganda, so dass noch einige aus Sicherheitsgründen Ihren Ruanda-Aufenthalt verlängert haben.
Uganda hat gewählt. Am 18. Februar wurde gewählt und am 20. war die Bekanntgabe.
Der Amtierende Präsident Musevini wurde mit 65 % zum vierten Mal nun zum Präsidenten gewählt während die Opposition Wahlbetrug vermutet.
Bisher ist es aber in Uganda weitgehend ruhig geblieben.
Äußerst interessant finde ich den Wahlkampf, von den uns unsere
Ugandischen Freiwilligen erzählt haben: Viele Wagen mit lauter Musik, Wahlpartys im ganzen Land, das Video
"Do you want another Rap"
und nicht zuletzt die
Wahlplakate
die eher an Ego-Shooter (Computer-Baller-Spiele) erinnern.