weltwaerts-Bericht veröffentlicht am 23.05.2011 | >> zurück |
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Kigali den, 24. Jan. 2011
Im
dritten weltwärts-Bericht geht hauptsächlich um unsere Partnerorganisation:
Allgemeines zur Organisation
Der ACNR (Association pour la Conservation de la Nature au Rwanda) ist eine NGO (Nichtregierungs-organisation) die sich
für den Umweltschutz in Rwanda einsetzt, dabei richtet sich sein Hauptaugenmerk
ganz unter seinem Motto „To know and make known the Rwandan biodiversity for
its better conservation and sustainable use“
auf den Schutz der Artenvielfallt und der Umweltbildung.
Der ACNR wurde von Lehrern und Studenten der „National University
of Rwanda“ in Huye (früher Butare) in 1992
ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder, darunter der Direktor Serge Nsengimana, sahen einen
zivilgesellschaftlichen Umweltschutz in Rwanda als unumgänglich an, welchen
einen effektiven Einfluss auf den Umgang der Bevölkerung mit der Natur bewirken
kann.
Vernetzung Partnerschaften
Abhängigkeiten:
Der ACNR einer der bestvernetzten Organisation die ich kenne,
zumal eine seiner Hauptarbeit glaube ich in der Kontaktpflege,
Projekteinfädelung und der Lobby-Arbeit liegt. So
bewegt er sich permanent in einem sehr guten Netzwerk aus sämtlichen in Rwanda
umweltpolitisch bedeutsamen Organisation, Einrichtungen und Personen, dazu
gehören zum Beispiel das Rwanda Development Board, local
Authorities, internationale
Umwelt- & Hilfsorganisationen, Ministerien, und vieles Mehr. Unter der Bevölkerung ist er dafür äußerst selten ein
Begriff, meist dann auch nur namentlich.
Im
Weiteren ist der ACNR die Rwandische Partnerorganisation von BirdLIFE
International, von denen er regelmäßig (nach meinen Laieneinschätzungen) Geld-
und Sachspenden sowie Aufgaben erhält. Dazu gehören zum Beispiel Umfragen,
Studien oder (Mit-)Planung von Events und Workshops.
Neben BirdLIFE
International gibt es aber auch noch viele andere internationale Organisationen
oder lokale Regierungsorganisationen die
Projekte finanzieren bzw. zum Teil auch direkt für einige anfragen.
Die Gefahr eine
direkte Abhängigkeit von einer bestimmten Organisation kann ich nicht erkennen.
Strukturen und Aufbau:
Der ACNR
ist eine Mitglieder-Organisation. Zu den Mitgliedern zählen derzeit um die 110 Personen,
wovon 5 im Vorstand sitzen. Jedoch ist mir bisher noch keine bedeutsame Rolle
der Mitglieder oder dem Vorstand aufgefallen. Manchmal wird mit vereinzelten
Mitgliedern zusammengearbeitet und regelmäßig informiert Serge alle Mitglieder
über die Arbeit.
Neben den
persönlichen Mitgliedern gehören derzeit noch 9 Nature Clubs von
Sekundärschulen, Universitäten und einer Kirche, mit denen schon mal öfters
Zusammengearbeitet wird, sprich direkte Projektdurchführung mit/für sie oder
Einladungen zu Events.
Langfristig
Angestellte hat der ACNR keine. Neben dem Direktor gibt es häufig Freiwillige
oder Praktikanten die für einige Wochen oder Monaten beim ACNR arbeiten.
Zurzeit gibt es noch eine Angestellte die für die Abrechnung zuständig ist.
Sämtliche
Arbeiten, Entscheidungen, Projekte laufen immer über Serge, dem Direktor. Denn
er ist der einzige der die Organisation glaube wirklich kennt und somit auch
führt.
Schwierigkeiten und Herausforderungen:
Den ACNR
im ganzen ist definitiv nicht so einfach zu analysieren, da zumal einfach alles
über eine Person läuft, die ständig gelichzeitig an 15 Baustellen arbeitet mit
mind. 20 Personen und Organisation in Kontakt steht. Die leider eher selten,
wöchentlich stattfindenden Staff Meetings, die zu Beginn des Jahres eingeführt
wurden, haben mir immer mal wieder kurz gezeigt, was gerade anstand.
Zu Beginn
war es für mich eine echte Hürde mich in der Organisation zu intergrien und
Aufgaben zu finden. Mittlerweile komme ich damit aber recht gut zurecht und
finde nun auch Arbeitsfelder, in denen ich auch ohne einen solch umfangreichen
Überblick arbeiten kann.
Das
Verhältnis zu meinem Chef würde ich als sehr gut einschätzen. Hierbei spielt
natürlich auch der Fakt eine wesentliche Rolle, dass er aufgrund des Programms
neben dem Chef auch unser potenzieller Ansprechpartner und Hilfegeber in einer
„fremden“ Kultur ist.
[...]
Meine Tätigkeiten im ACNR:
Eine der
ständigen Aufgaben ist die IT-Arbeit, welche bei einer so kleinen Organisation
eher gering ausfällt, dazu gehören Hilfestellungen bei Fragen zu MS Office
(Word, Power Point, Excel, etc.), das Netzwerk, die Internetverbindung und
schon mal die Vieren-Bekämpfung. Darüber hinaus richte ich auch die
E-Mail-Accounts ein und verwalte die Webpräsens, welche zurzeit aber eher zu
wünschen übrig lässt. Daher baue ich auch eine neue Homepage auf. Till und ich
haben uns hierfür vorgenommen, regelmäßiger kleine Artikel für die Homepage zu
schreiben (bisher waren es nur drei). Zusammen mit Till haben wir letzten Monat
eine Fleißarbeit begonnen nämlich die Inventur unserer Bibliothek.
Manchmal
(ungefähr ein Mal pro Monat) begleite ich Serge auf ein Meeting oder einen
Projektbesuch, wobei ich meist die Rolle als Fahrer und Fotograph übernehme.
Manchmal kommt noch das Speichern von GPS-Punkten hinzu. Selten haben wir die
Möglichkeiten Workshops und Meetings selbständig zu besuchen und somit eigenständig
den ACNR zu vertreten. Einmal durften Till und ich sogar alleine ein Projekt
besuchen, dort haben uns mit den Agronom getroffen und den Projekt-Abschluss-Dokumentation
erstellt.
Letztes
Wochenende war der World Migratory Bird Day 2011 (auf Deutsch Weltzugvogeltag) den wir mit der Rwanda
Birding Organization und dem
Rwanda Development Board durchgeführt haben, wo wir richtig in der Vorbereitung
involviert waren. Zusammen mit Julia (unserer Vorgängerin, die nun wieder in
einer befreundeten NGO arbeitet, die bei uns im Office Untermieter sind) waren
wir für das Programm zuständig.
Der DBU
(Deutsche Bundesstiftung Umwelt) finanziert Kleinprojekte von weltwärts-Freiwilligen.
Unsere Vorgänger hatten damals ein Budget von 3.000,- € erhalten und damit ein
Klimawandel-Bildungs-Projekt für unser Nature Clubs finanziert. Davon ist
ungefähr die Hälfte übrig geblieben, die wir nun zur Umweltbildung zu Verfügung
haben.
Im Januar
haben wir damit dann einen Workshop organisiert, zu dem wir jeweilig zwei
Repräsentanten unser Nature Clubs einluden. Thema des Workshops war die Arbeit
und Struktur von Nature Clubs im Allgemeinen. Als Zweites planen wir nun ein
Schulgarten-Projekt als ein praktisches Lernprojekt für organischen Agra-Anbau,
wofür nun schon die ersten Treffen hinter uns liegen.