weltwaerts-Bericht
veröffentlicht am 23.05.2011
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Beckers Dane * St

dane beckers

 

http://ruanda.dane-beckers.eu

 

weltwärts-Bericht Mai 2011

– Onlineversion –

 

Bericht:                               Mai 2011 (3/4)

Ausreiseort:                       Kigali (Ruanda)

Ausreisezeit:                      Sep. 2010 – Sep. 2011

Entsendenorganisation:     artefact gGmbH

Partnerorganisation:          Association pour la conservation de la Nature au Rwanda (ACNR)

 

 

Kigali den, 24. Jan. 2011

 

Im dritten weltwärts-Bericht geht hauptsächlich um unsere Partnerorganisation:

 

Allgemeines zur Organisation

Der ACNR (Association pour la Conservation de la Nature au Rwanda) ist eine NGO (Nichtregierungs-organisation) die sich für den Umweltschutz in Rwanda einsetzt, dabei richtet sich sein Hauptaugenmerk ganz unter seinem Motto „To know and make known the Rwandan biodiversity for its better conservation and sustainable use“ auf den Schutz der Artenvielfallt und der Umweltbildung.

Der ACNR wurde von Lehrern und Studenten der „National University of Rwanda“ in Huye (früher Butare) in 1992 ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder, darunter der  Direktor Serge Nsengimana, sahen einen zivilgesellschaftlichen Umweltschutz in Rwanda als unumgänglich an, welchen einen effektiven Einfluss auf den Umgang der Bevölkerung mit der Natur bewirken kann.

 

Vernetzung Partnerschaften Abhängigkeiten:

Der ACNR einer der bestvernetzten Organisation die ich kenne, zumal eine seiner Hauptarbeit glaube ich in der Kontaktpflege, Projekteinfädelung und der Lobby-Arbeit liegt. So bewegt er sich permanent in einem sehr guten Netzwerk aus sämtlichen in Rwanda umweltpolitisch bedeutsamen Organisation, Einrichtungen und Personen, dazu gehören zum Beispiel das Rwanda Development Board, local Authorities, internationale Umwelt- & Hilfsorganisationen, Ministerien, und vieles Mehr. Unter der Bevölkerung ist er dafür äußerst selten ein Begriff, meist dann auch nur namentlich.

Im Weiteren ist der ACNR die Rwandische Partnerorganisation von BirdLIFE International, von denen er regelmäßig (nach meinen Laieneinschätzungen) Geld- und Sachspenden sowie Aufgaben erhält. Dazu gehören zum Beispiel Umfragen, Studien oder (Mit-)Planung von Events und Workshops.

Neben BirdLIFE International gibt es aber auch noch viele andere internationale Organisationen oder lokale Regierungsorganisationen die Projekte finanzieren bzw. zum Teil auch direkt für einige anfragen.

Die Gefahr eine direkte Abhängigkeit von einer bestimmten Organisation kann ich nicht erkennen.

 

Strukturen und Aufbau:

Der ACNR ist eine Mitglieder-Organisation. Zu den Mitgliedern zählen derzeit um die 110 Personen, wovon 5 im Vorstand sitzen. Jedoch ist mir bisher noch keine bedeutsame Rolle der Mitglieder oder dem Vorstand aufgefallen. Manchmal wird mit vereinzelten Mitgliedern zusammengearbeitet und regelmäßig informiert Serge alle Mitglieder über die Arbeit.

Neben den persönlichen Mitgliedern gehören derzeit noch 9 Nature Clubs von Sekundärschulen, Universitäten und einer Kirche, mit denen schon mal öfters Zusammengearbeitet wird, sprich direkte Projektdurchführung mit/für sie oder Einladungen zu Events.

Langfristig Angestellte hat der ACNR keine. Neben dem Direktor gibt es häufig Freiwillige oder Praktikanten die für einige Wochen oder Monaten beim ACNR arbeiten. Zurzeit gibt es noch eine Angestellte die für die Abrechnung zuständig ist.

Sämtliche Arbeiten, Entscheidungen, Projekte laufen immer über Serge, dem Direktor. Denn er ist der einzige der die Organisation glaube wirklich kennt und somit auch führt.

 

 

Schwierigkeiten und Herausforderungen:

Den ACNR im ganzen ist definitiv nicht so einfach zu analysieren, da zumal einfach alles über eine Person läuft, die ständig gelichzeitig an 15 Baustellen arbeitet mit mind. 20 Personen und Organisation in Kontakt steht. Die leider eher selten, wöchentlich stattfindenden Staff Meetings, die zu Beginn des Jahres eingeführt wurden, haben mir immer mal wieder kurz gezeigt, was gerade anstand.

Zu Beginn war es für mich eine echte Hürde mich in der Organisation zu intergrien und Aufgaben zu finden. Mittlerweile komme ich damit aber recht gut zurecht und finde nun auch Arbeitsfelder, in denen ich auch ohne einen solch umfangreichen Überblick arbeiten kann.

Das Verhältnis zu meinem Chef würde ich als sehr gut einschätzen. Hierbei spielt natürlich auch der Fakt eine wesentliche Rolle, dass er aufgrund des Programms neben dem Chef auch unser potenzieller Ansprechpartner und Hilfegeber in einer „fremden“ Kultur ist.

[...]

 

Meine Tätigkeiten im ACNR:

Eine der ständigen Aufgaben ist die IT-Arbeit, welche bei einer so kleinen Organisation eher gering ausfällt, dazu gehören Hilfestellungen bei Fragen zu MS Office (Word, Power Point, Excel, etc.), das Netzwerk, die Internetverbindung und schon mal die Vieren-Bekämpfung. Darüber hinaus richte ich auch die E-Mail-Accounts ein und verwalte die Webpräsens, welche zurzeit aber eher zu wünschen übrig lässt. Daher baue ich auch eine neue Homepage auf. Till und ich haben uns hierfür vorgenommen, regelmäßiger kleine Artikel für die Homepage zu schreiben (bisher waren es nur drei). Zusammen mit Till haben wir letzten Monat eine Fleißarbeit begonnen nämlich die Inventur unserer Bibliothek.

Manchmal (ungefähr ein Mal pro Monat) begleite ich Serge auf ein Meeting oder einen Projektbesuch, wobei ich meist die Rolle als Fahrer und Fotograph übernehme. Manchmal kommt noch das Speichern von GPS-Punkten hinzu. Selten haben wir die Möglichkeiten Workshops und Meetings selbständig zu besuchen und somit eigenständig den ACNR zu vertreten. Einmal durften Till und ich sogar alleine ein Projekt besuchen, dort haben uns mit den Agronom getroffen und den Projekt-Abschluss-Dokumentation erstellt.

Letztes Wochenende war der World Migratory Bird Day 2011 (auf Deutsch Weltzugvogeltag) den wir mit der Rwanda Birding Organization und dem Rwanda Development Board durchgeführt haben, wo wir richtig in der Vorbereitung involviert waren. Zusammen mit Julia (unserer Vorgängerin, die nun wieder in einer befreundeten NGO arbeitet, die bei uns im Office Untermieter sind) waren wir für das Programm zuständig.

 

Der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) finanziert Kleinprojekte von weltwärts-Freiwilligen. Unsere Vorgänger hatten damals ein Budget von 3.000,- € erhalten und damit ein Klimawandel-Bildungs-Projekt für unser Nature Clubs finanziert. Davon ist ungefähr die Hälfte übrig geblieben, die wir nun zur Umweltbildung zu Verfügung haben.

Im Januar haben wir damit dann einen Workshop organisiert, zu dem wir jeweilig zwei Repräsentanten unser Nature Clubs einluden. Thema des Workshops war die Arbeit und Struktur von Nature Clubs im Allgemeinen. Als Zweites planen wir nun ein Schulgarten-Projekt als ein praktisches Lernprojekt für organischen Agra-Anbau, wofür nun schon die ersten Treffen hinter uns liegen.